Funke, Feuer, Leidenschaft

Geistige Brandstifter entfachen Begeisterung

Wem folgt man? Im Tierreich ist es bei verschiedenen Tierarten der Instinkt, dem ersten Wesen zu folgen, das sich bewegt – bedingungslos und alternativlos. Dieses Verhalten scheint die Spezies Mensch bzw. Mitarbeiter nicht ohne Weiteres adaptieren zu wollen. Leadership Branding formiert innerhalb der Markenstrategie nach innen gerichtet Multiplikatoren, die die Markenbotschaft weiter ins Team tragen und vorleben. Sie agieren als geistige Brandstifter, indem sie ein System schaffen, das Funkenflug zulässt und die Sehnsucht nach dem Brennen fördert.

Das Denkorgan schaltet sich ein und versucht differenziert zu hinterfragen, warum eigentlich Gefolg-
schaft opportun wäre. Zum Zwecke der Verteidigung, Nahrungsbeschaffung, Entdeckung, Eroberung – oder etwas zeitgemäßer wegen bestimmter Ideologien. Aus Überzeugung. Dem Häuptling folgen. Häuptling verweist etymologisch auf „haubida“ aus dem Germanischen – das Haupt. Der fähigste Kopf wurde also Häuptling. Führen war also schon bei Naturvölkern Kopfsache.

Führungskräfte im Wandel

Betrachtet man Unternehmen heute, stellt man fest, dass das Bild einer guten Führungskraft einem Wandel unterliegt. Natürlich gibt es das klassische Bild des Patriarchen, der dank Genpool zur Führungsposition kommt. Und es gibt den Direktor, der alles besser weiß, eine bessere Ausbildung genossen hat und sich über Expertise von der Masse abhebt. Er hat das Sagen und gibt den Weg vor – vom Thron herab einmal bis in alle Ewigkeit. Im Sinne der Reproduzierbarkeit, Produktivität und Effizienz mögen diese Führer erfolgreich Menschen instrumentalisiert haben. Doch in Zeiten, in denen Massenproduktion keine menschlich auszuführende Aufgabe mehr darstellt, fallen andere Eigenschaften ins Gewicht. Mit steigender Komplexität kann dem Anspruch an umfassendes Wissen und enorme Erfahrung immer schwieriger Stand gehalten werden. Mittlerweile zählen andere Qualitäten. Welche? Fragen wir andersherum: Wann haben Unternehmen selbst das Gefühl, gut und erfolgreich zu performen? In vielen Fällen dann, wenn Mitarbeiter von vornherein involviert werden, Ziele und Absichten bekannt sind und Informationen transparent gemacht wurden. Auch das gemeinschaftliche Erarbeiten ist oft ein Erfolgsfaktor: Das kooperative Ausprobieren an neuen Themen, Freiraum zur Gestaltung, disziplinübergreifend in neuen Konstellationen.

Erfolg macht Spaß und hebt die Stimmung

Erfolg macht Spaß und hebt die Stimmung. Erfolgsmomente zu feiern ist wichtig. Mitarbeiter haben eine Meinung oder eine Vorstellung von einer möglichen Lösung und möchten Gehör finden. Durch Involvieren und Wertschätzen wachsen Mitarbeiter zu wertvollen konstruktiven Leistungssäulen.

Volle Kraft voraus

Voraussetzung dafür ist die glaubhafte Legitimation von oben. Die Vorgesetzten müssen Mitarbeitern den Ozean zeigen und einen sicheren Hafen bieten. Rückendeckung. Eine Kultur, in der Teilhabe, Gemeinschaft und die Unternehmenswerte unerschütterlich verankert sind. Es braucht einige Vorbilder, die diese Werte zu gelebter Kultur werden lassen. Mitarbeiter werden sich von diesen Führern anstecken lassen und selbst beginnen, Fahrt aufzunehmen. Leadership Branding ist Führungskräfte-Entwicklung auf Basis der Unternehmensmarkenwerte. Führungskräfte setzen die Markenstrategie als Markenbotschafter nach innen um.

Das ist eine ganz wesentliche Aufgabe, die für die Widerspruchsfreiheit der Gesamterscheinung der Marke absolut entscheidend ist. Kann ich im Alltag wirklich einhalten, was ich verspreche? Practise what you preach! Denn weiche Faktoren wie Einsatzwille, Commitment und Engagement, die Verbundenheit zum Team und die Bedeutung der täglichen Aufgaben entscheiden über die Produktivität der Mitarbeiter. Leadership Branding ist die Zündschnur.

Leadership Branding ist ein markenstrategisch basierter, systemischer Organisationsentwicklungsprozess. Er fokussiert Führungskräfte auf die Erfolgsfaktoren der Unternehmens- und Arbeitgebermarke, aktiviert sie zum Vorleben der Markenwerte im Unternehmensalltag und bildet damit die Grundlage für eine widerspruchsfreie Markenwahrnehmung – innen wie außen.