Der Einheitsbrei, der den Nerv trifft

Im Gespräch mit Spitzenkoch Stefan Manier

Für uns geht es um erlebte und gelebte Marke. Wir sagen nicht mehr, wie wir sein wollen, wir sind es einfach, unverstellt, denn wir kochen gemeinsam und erfahren innerhalb von drei kulinarisch geprägten Abendstunden mehr über unseren Gegenüber – egal ob Kollegen, Mitarbeiter oder Kunde – als in zig teuren Persönlichkeitscoachings oder Gruppenübungen.

Das Übliche: Firmen organisieren einen Workshop, Vortrag oder eine Schulung mit Mitarbeitern oder Kunden. Nach dem fachlichen Teil endet der Abend mit einem Essen. Die Idee: Ein hochkarätiges Menü, bei dessen Vorbereitung die Anwesenden von Beginn an unterstützen dürfen und somit der spannendste Teil des Tages erst beginnt. Die Location: Das stylishe Kochatelier B1*Lounge im Dortmunder INHOUSE, hoch über den Dächern der Westfalenmetropole gelegen, mit herrlichem Blick auf das Stadtion des BVB. Als luxuriöse und modern eingerichtete Privat-Lounge konzipiert.

Stefan Manier

Der Gastgeber: Stefan Manier, Spitzenkoch mit vielfachen Auszeichnungen. Angesagter Ruhrpott-Gastronom, der trotz aller Ehrungen ganz am Boden bleibt und sich stets dem Wohl des Gastes verpflichtet. Die Erkenntnis: Es entsteht sehr schnell ein persönliches Gespräch, weg vom Geschäftsalltag und unabhängig von Hierarchie-Ebenen. Hier das Fazit: Ein wertvolles und nachhaltiges Marketing-Instrument, um aus Beteiligten wahre Fans und Unternehmensanhänger zu machen. Und: um Insights über Kunden oder Führungsteams und Mitarbeiter zu gewinnen, die kaum ein Workshop-Format herauskitzeln kann. Ein ganzer Abend – persönlich, nah, nahezu unverfälscht.

Aber: Was stimmt denn jetzt – „Viele Köche verderben den Brei“ oder „Wenn alle mit anpacken sind wir alle schneller fertig“? Wir sprachen mit Stefan Manier über das Format Live-Cooking.

„Erst ist Stillsitzen angesagt. Meist“, so berichtet Manier „gibt es erst einen Vortrag, eine Schulung oder einen Workshop. Die Teilnehmer arbeiten konzentriert an einem Thema und freuen sich schon auf leckeres Essen zum Abschluss der Veranstaltung. Aber bei uns können die Gäste selbst mitmachen. Nicht hinsetzen, aussuchen, kommen lassen, sondern alle mit um den Küchenblock und los geht’s!“

„Ich habe vor 10 Jahren damit angefangen, Livecooking und Kochevents für die unterschiedlichsten Unternehmen durchzuführen und bisher noch nie schlechtgelaunte Menschen dabei erlebt. Im Gegenteil, es wird total positiv angenommen. Jeder bringt sich genauso so ein, wie er möchte. Wir zwingen niemanden! Ich begleite das Ganze mit kleinen Anleitungen und Tipps- man kann bei der Zubereitung helfen oder auch eben nur zuschauen.“

Beim gemeinsamen Kochen kann man so viel beobachten und ablesen. Nach 10 Minuten kann man Leute einordnen. Wer arbeitet gut im Team, wer braut sein eigenes Süppchen, wer gibt die Anweisungen und wer kümmert sich um das Gesamtgelingen – und wer nicht. Es ist immer erstaunlich, wie genial wildfremde Leute in kurzer Zeit miteinander arbeitenkönnen. Deshalb hat ja auch die Koch-Runde im Rahmen einer Businessveranstaltung so einen positiven Effekt: Es ist locker und entspannt, in diesem Rahmen trotzdem stilvoll und neu. Teamgeist, Inspiration, persönliches Kennenlernen von Personen, die man sonst nur vom Telefon kennt. Positiv und empfehlenswert ist das für jede Gruppe – auch branchenunabhängig! BMW war mit Kochaktionen innerhalb der Firmenmannschaft Vorreiter hier in Deutschland. Sie erkannten die starke Bindung, die in diesem Kreis entsteht. Auch dass sich der Chef mit an der Basis zeigt, hat Signalwirkung für die Arbeitnehmer!

Die Boston Consulting Group nutzt Veranstaltungen dieser Art für ihre Recruiting Days. Die finalen Bewerber werden zum Kochevent eingeladen, um auf ihre soziale Kompetenz hin beobachtet zu werden. Sehr aufschlussreich!

„Bei mir sollen die Veranstaltungen aber möglichst natürlich ablaufen. Ich bin so wie ich bin. Ich rede mit Vorstandsvorsitzenden genauso wie mit dem Außendienstmitarbeiter. Einfach frei Schnauze!“

„Die Leute sollen sich wohlfühlen. Wichtig für meine Kunden ist, dass deren Gäste Spaß haben und alle so sein dürfen, wie sie sind. Bei mir ist es privat und persönlich auf hohem Niveau, ohne Zwänge! Oftmals bringt man mit so einer Veranstaltung einen großen Stein ins Rollen. Je mehr ich da im Vorfeld über die Ziele des Auftraggebers Bescheid weiß, umso besser kann ich diese bedienen. Ich kann lenken. Je besser ich informiert bin, desto besser das Resultat.“

So weit, so gut. Wir danken Stefan Manier ganz herzlich für seine Gedanken und das gute Gespräch. Wir sind schon wieder auf den Geschmack gekommen – sehr markant – und freuen uns auf die nächste Veranstaltung in der B1* Lounge.

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