Über die Menschen und ihre Geschichten

Für den Unternehmensspirit einmal um die halbe Welt und zurück

Nicht immer ist es ein Anruf der Geschäftsführung, der den Stein ins Rollen bringt. Wie bei dem Automobilzulieferer Mubea. Ein Projekt, das aufzeigt, wie eine an die Agentur herangetragene Aufgabenstellung, basierend auf den Bedürfnissen aus den Human Ressources, zur Beantwortung der wahrhaftigen Kernfrage einer Unternehmensmarke beitragen kann. Eine Antwort auf die ewige Frage: Was ist unsere Identität? Wir sind um die halbe Welt gereist, um dem Spirit des Unternehmens auf den Grund zu gehen. Haben uns in intensiven Gesprächen mit der Geschäftsführung, Managern und Mitarbeitern ausgetauscht, um herauszufinden, was Menschen weltweit antreibt. Getroffen sind wir auf unterschiedlichste Menschen in den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen. Jeder mit seiner eigenen Persönlichkeit und jeder mit seiner eigenen Geschichte.

”Jedes Unternehmen hat seine Geschichte. Und jeder Mensch seine Geschichten, die dazu beitragen.“

Und trotzdem ist jeder einzelne eine Reflexion des Gesamten: Denn egal wie weit wir uns von der Unternehmenskeimzelle im Sauerland auch entfernen mochten. Überall zeigten sich interessierte und aufgeschlossene Menschen, die uns letztendlich ein von innen heraus gelebtes, authentisches Selbstbild der Marke offenbarten. Zwei Menschen und ihre Geschichten möchten wir kurz vorstellen.

 

Georgeʼs Farm – Florence Kentucky (USA)

Wir treffen auf Plantmanager George. Sein vollständiger Name ist George Taylor. „Aber George reicht,“ versichert er uns unkompliziert und zuvorkommend. Nach Aussage geheimer Quellen übernachtete George während des Baus der neuen Produktionshalle eine ganze Weile im Wohnwagen auf der Baustelle. Kurze Wege, volle Kontrolle, Echtzeitinformation und „every time updated“. Wow, nicht schlecht. Ziemlich verrückt. Eingebracht hat es ihm neben neben der Hochachtung aller Kollegen kurzerhand den Nickname George „Trailer“.

Mittlerweile steht die neue High-Tech-Produktionshalle, George wohnt wieder zu Hause und plaudert aus dem Nähkästchen. „Jeder hier am Standort gibt sein Bestes. Du siehst es, wenn Du durch die Halle gehst und in die Gesichter der Menschen schaust. Wir alle fühlen, dass wir das Richtige tun, weil wir wissen, dass wir unseren Kunden etwas Besonderes anbieten können.“

”Jeder hier am Standort gibt sein Bestes. Du siehst es, wenn Du durch die Halle gehst und in die Gesichter der Menschen schaust. “
George Taylor, MUBEA Kentucky

Wir fragen ihn, was er als Plantmanager eines global aufgestellten Topzulieferers für die Automobilindustrie in seiner Freizeit macht und sind verblüfft über die Antwort. Er lädt uns ein, mit ihm aufs Land hinauszufahren, um seine Farm zu besuchen. Gesagt, getan. Wir fahren ins Hinterland von Kentucky. Berge, Wälder, Wiesen. Nur keine Menschen. Dafür weites Land. „Hier sind wir, wenn wir runterkommen möchten“, erklärt uns George im Kapuzenpulli, als wir vom Farmhaus entfernt über sein riesiges Grundstück gehen. Die nächsten Nachbarn müssen irgendwo hinter den Hügeln liegen, denke ich, als George plötzlich zu einem lauten Pfiff ansetzt. Wie aus dem Nichts tauchen plötzlich eine Hand voll Pferde auf und kommen herangaloppiert, um George und uns zu begrüßen. „Meine Familie und ich verbringen jede freie Minute hier draußen. Es ist ein ziemlicher Kontrast zur Arbeitswelt, aber genau deswegen ein guter Ausgleich. Hier tanke ich auf. Ich weiß, dass ich kein dickes Auto brauche, sobald ich mich auf meinen alten Trecker setze und über mein Land fahre. Es gibt mir Kraft und hält mich am Boden.“

 

Dragonʼs China – Taicang (China)

China ist anders. Und Shanghai erst recht. Wer einmal da war, wird mir zustimmen. Wir treffen unseren Fahrer am Flughafen und fahren in Richtung Taicang. 1,5 Stunden durch eine nie endende Aneinanderreihung von Hochhäusern. Skurril. Wo Shanghai aufhört, fängt Taicang an. Der Übergang ist fließend. Unser Ansprechpartner für die nächsten Tage ist Yunlong Wu. Ein junger Mann, Ende zwanzig, Familienvater und seit acht Jahren bei Mubea. „Ihr könnt mich Dragon nennen“, meint Yunlong Wu, „das machen hier alle meine Freunde.“ Dragon? Ok, gerne. Wir haben mit Michi, Benno und Rudi zwar nur halb so schöne Rufnamen aber die Chemie scheint schonmal zu stimmen. Wir verabreden uns mit dem sympathischen Drachen am Shanghai Bund und brechen zu einer Nachttour auf. Ein illuminiertes Spektakel.

Egal ob am Ufer des Huang Pu-Flusses mit Blick auf die berühmte Skyline oder im dichten Gedränge des Basars mit seinen typischen pagodenförmigen Gebäuden. Menschen so weit das Auge reicht.Wikipedia sagt, die Stadt habe etwa 15 Millionen Einwohner in der Innenstadt und weitere acht Millionen im Umfeld. Aber so genau weiß das keiner, meint auch Yunlong Wu.

”Wenn ich heute meine Arbeitsjacke trage und über die Straße gehe, fühle ich mich geehrt.“
Yunlong WU, MUBEA Tailing

„Wisst ihr, China hat in den letzten Jahren so ein enormes Wachstum zu verzeichnen, das ist selbst für uns manchmal unfassbar. Vieles hat sich in den letzten Jahrzehnten extrem verändert. Meine Eltern haben Reis angebaut und waren typische chinesische Farmer. Auch ich habe viele Jahre beim Reisanbau und der Ernte geholfen. Es war alles anders bis vor wenigen Jahren. Heute lebe ich, wie viele andere, von der Industrie. Ich bin froh, einen so guten Job gefunden zu haben.“

Das könnte Sie auch interessieren