Der Shootingstar unter den Social-Media-Kanälen für die lieben Youngsters. Snapchat ist ein kostenloser Instant-Messaging-Dienst zur Nutzung auf Smartphones und Tablets. Es geht um Bilddaten, die für Sekunden sichtbar sind. Hört sich banal an, wurde aber im Wert auf ca. 19 Mrd. US-Dollar geschätzt (Sept. 2015). Außerdem hat Snapchat mittlerweile mehr als 100 Millionen täglich aktive Nutzer und drei Milliarden Video-Views pro Tag zu verzeichnen.
Ein abgelehntes Übernahmeangebot von Facebook Inc. (erst 1 Milliarde, später 3 Milliarden US-Dollar) und ausgeschlagene Partnerschaften mit CNN oder National Geographic sprechen wohl für sich.
Warum dieser Hype?
Fotos dokumentieren nicht mehr die großen Momente als Erinnerung, sondern sind ganz alltäglich geworden und begleiten uns mittlerweile als Kommunikationsform. Somit erklärt sich auch der Name: „snap“ zu deutsch knipsen und „chat“ zu deutsch also quatschen. Heutzutage unterhält man sich mit Schnappschüssen oder Videoschnipseln. Im April 2016 sahen ca. 100 Millionen aktive Nutzer täglich 10 Milliarden Video-Clips. Mit dieser Aktivität liegt Snapchat weltweit noch vor Facebook, das auf ca. 8 Milliarden tägliche Video-Aufrufe kommt.
Aber warum polarisiert Snapchat so sehr?
Die Nutzer, meist zwischen 13 und 34 Jahren alt, erhalten keine Profile, sondern einen Channel, über den immer wieder Inhalte veröffentlicht werden können. Snapchat suggeriert, dass Bilddaten nach wenigen Sekunden gelöscht werden. Die Daten werden jedoch nicht vernichtet, sondern lediglich mit anderer Dateiendung versehen und unsichtbar gemacht. Sie verbleiben auf dem Endgerät, sodass ein findiger User mit Know-how und Geduld bei der Wiederbeschaffung von Bilddaten leichtes Spiel hat. Aber der Diskussion um Datenschutz und Persönlichkeitsrechte sieht sich Snapchat sicherlich nicht alleine ausgesetzt – schlimm nur, dass die Nutzer dieses Dienstes noch so jung sind!