Social-Media Phänomene – YouTube

Wenn YouTube das Fernsehen ersetzt

Der Hype um Social Media Stars ist groß. Und das nicht umsonst: Während man seine Idole früher noch vor dem Fernseher oder in Zeitschriften anhimmelte, sind der Jugend von heute nahezu keine Grenzen mehr gesetzt. Im „Mitmach-Web“ von heute können sie selbst entscheiden, wen und was sie sehen möchten und ihren Vorbildern ganz nah sein. Sei es auf YouTube, Blogs, Facebook, Instagram oder noch neueren Plattformen wie Snapchat – die User entscheiden, was interessant ist und haben es geschafft, „Normalos“ zu den Stars ihrer Generation zu machen. Aus dieser Entwicklung hervorgegangen sind neue Berufsgruppen wie Blogger und YouTuber, deren Reichweite ihr größtes Kapital ist. Denn genau daran sind Marken und Unternehmen interessiert.Deshalb heißt es:

 

Vorhang auf für die Social-Media-Phänomene unserer Zeit.

 

Mit seinen über 2.850.000 Abonnenten und noch erstaunlicheren 426.783.326 Aufrufen mischt LeFloid ganz oben in den Rankings der erfolgreichsten deutschen YouTuber mit. Zu verdanken hat der längst selbstständige „Webvideoproduzent“ dies unter anderem seiner ungeschönt ehrlichen Art. Denn in seiner Kanalinfo beschreibt er sich selbst als YouTuber aus Leidenschaft, der einen Hang zur eigenen Meinung und Spaß am Provozieren hat.

Hinzu kommt aber ein noch viel wichtigerer Punkt: In Sachen Content beweist LeFloid, der bürgerlich Florian Mundt heißt, ein besonders gutes Gespür dafür, was seine jungen Zuschauer wirklich sehen möchten.

Erfolgreich mit Infotainment

Besonders bekannt geworden ist er durch sein selbstkreiertes Format „LeNews“, in dem er regelmäßig Nachrichtengeschichten aus aller Welt, vor allem aber aus Deutschland, aufgreift und kommentiert. Die Themen sind dabei so breit gefächert, dass er sich mal zu politischen Krisen und mal zu Dingen wie Online-Gaming-Sucht äußert.

Dies tut er aber nicht mit gepudertem Gesicht und in steifer Nachrichtensprecher-Manier, sondern so, wie er eben ist: im T-Shirt mit Statement-Print und stets die Basecap auf dem Kopf. Versprecher sind deshalb kein Problem, sondern fügen sich in das Gesamtbild des absichtlich hektisch sprechenden und übertrieben gestikulierenden Entertainers. Ob man diese Art mag oder eher unerträglich findet, bleibt jedem selbst überlassen. Es lässt sich allerdings nicht leugnen, dass er ganz offensichtlich den Nerv vieler Medienkonsumenten im Alter von 16 bis 25 Jahren trifft und es schafft, politische Themen und mehr Allgemeinwissen – auch wenn beides in seinen Videos stark subjektiv vermittelt wird – in die deutschen Kinderzimmer zu bringen.

Sogar Angela Merkel hört zu

Das größte Medienaufsehen hat er im Sommer 2015 erlangt, als er ein Interview mit der Bundeskanzlerin führen durfte und ihr Fragen seiner YouTube-Community stellte, die zuvor unter dem Hashtag #NetzFragtMerkel gesammelt wurden. Zwar wurde das Interview nach der Veröffentlichung auf seinem Kanal unter anderem dafür kritisiert, dass sich LeFloid, ganz untypisch für ihn, eher zurückhaltend gezeigt habe, dennoch beweist es auch die starke Einflusskraft der neuen digitalen Medien.

Neben seinem gleichnamigen Hauptkanal betreibt LeFloid seine Zweit- und Drittkanäle FlipFloid und DoktorFroid, auf denen er unter anderem Vlogs, Let’s plays und „Gaming-Sendungen“ veröffentlicht und damit die unterschiedlichsten Content-Sparten bedient. Wer sich also dafür interessiert, welche Art der Wissensvermittlung und des Entertainments Jugendliche besonders anspricht, sollte sich definitiv eines seiner Videos ansehen.

www.youtube.com/user/LeFloid

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